Fulda (cif). Die Würfel sind gefallen – nach Zustimmung durch den Aufsichtsrat steht der Beschluss des Vorstandes vom Caritasverband für die Diözese Fulda, in der Bischofsstadt eine neue spezialisierte Pflegeeinrichtung errichten zu lassen. Bauplatz wird Caritas-eigenes Gelände im Stadtteil Neuenberg neben der Caritas-Werkstatt St. Vinzenz-Straße sein.
„Diese Nachbarschaft zur Werkstatt passt sehr gut“, erläutert Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch, denn neben sinnesbehinderten Menschen – also nicht hörenden oder nicht sehenden Seniorinnen und Senioren – sollen hier auch Menschen mit geistiger Behinderung im Seniorenalter Platz finden, die verstärkten Pflegebedarf haben und deshalb nicht in ihrem Wohnheim leben können. Wir rechnen fest damit und wollen das auch lenken, dass es zwischen der Werkstatt einerseits und dem Pflegeheim andererseits dann viel Austausch auf nachbarschaftlicher Basis geben wird!“
Zu den Synergie-Effekten, die sich durch das geplante Nebeneinander der beiden Caritas-Einrichtungen in der St.-Vinzenz-Straße ergeben, gehört zum Beispiel die Schaffung von neuen hauswirtschaftlichen Arbeitsplätzen für Werkstattmitarbeiter im Umfeld des Pflegeheims. Auch die Grundstück- und Gartenpflege wäre ein denkbares Arbeitsfeld für die Werkstatt, die im neuen Gebäude eigene Räume zur Nutzung erhalten wird. Insgesamt wird die Pflegeeinrichtung in einem so genannten Hausgemeinschaftsmodell geplant – das heißt, dass die Bewohner in kleinen Wohngruppen familiär zusammen leben werden. Insgesamt werden 32 stationäre Pflegeplätze entstehen. „Für den Bau gibt es einen Architektenwettbewerb“, erklärt Vorstandsmitglied Ansgar Erb. „Die Ausschreibung erfolgt demnächst, es sollen Entwürfe eingereicht werden, die alle von uns vermerkten baulichen Sondermaßnahmen berücksichtigen müssen, die für die besondere Zielgruppe der geplanten Einrichtung erforderlich sind. Den Baubeginn planen wir für Herbst 2015, wir streben eine Eröffnung des Neubaus im Herbst 2017 an!“
Nach Fertigstellung der erfolgt die Schließung des Caritas-Pflegeheims „Herbert Nellessen“ in Hilders-Steinbach, das von der Bausubstanz her heutigen Pflegestandards nicht mehr gerecht wird und sonst aufwendig saniert werden müsste. „Die Bewohner dieser Einrichtung erhalten dann ein Vorrecht für den Umzug ins neue Haus“, erläutert Caritasdirektor Juch, „und auch den Mitarbeitern aus den Pflegeteams des Taubblindenheims in Steinbach wird selbstverständlich die Möglichkeit gegeben, ihre berufliche Tätigkeit für die Caritas-Altenhilfe am neuen Standort fortzusetzen“.