Preisträger 2014
Ein kleines Jubiläum: Zum fünften Mal schrieb der Caritasverband für die Diözese Fulda 2014 seinen Wettbewerb um den mit üblicherweise 3.000 Euro dotieren Elisabeth-Preis aus. Sich bewerben oder von anderer Seite vorgeschlagen werden können Sozialprojekte, in die Freiwillige eingebunden sind, und die nachhaltig für Hilfe bei Bedürftigen-Gruppen sorgen. Dabei orientiert sich der Elisabeth-Preis jedes Jahr am aktuellen Jahresthema der deutschen Caritas. Diesmal stand mit der Aktion „Weit weg ist näher als du denkst“ die nachbarschaftliche Hilfe in einer globalisierten Welt im Blickpunkt.
Bei einem Festakt im Marmorsaal des Fuldaer Stadtschlosses am 21. November zeichnete die Jury gleich vier Projekte unter den Bewerbern aus und stockte dafür auch das Preisgeld auf 4.000 Euro auf, so dass jedes Projektteam mit der Zuerkennung des Elisabeth-Preises auch 1.000 Euro für die weitere Arbeit erhielt.
Viele im Wettbewerb eingereichte Hilfsprojekte beschäftigen sich mit den unzähligen Flüchtlingen in der Region und setzen bei dieser Zielgruppe in verschiedener Weise mit Hilfe an. Die Flüchtlingsbetreuung mit Unterstützung von Ehrenamtlichen spielt dementsprechend bei der Preisvergabe eine große Rolle.
Im einzelnen gab es folgende Gewinner:
- Das Projekt „Runder Tisch Asyl in Schmalnau“ startete 2013 und soll Menschen mit Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement und Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft Schmalnau zusammen zu bringen, um dadurch zur Integration beizutragen. Der Runde Tisch dient dem Kennenlernen, der Darbietung von Hilfe durch Begleitung und Betreuung und ist somit ein Beitrag der gegenseitigen Verständigung und des Abbaus von Vorurteilen und Barrieren.
- Ähnlich gelagert ist auch die „Welcome Initiative Fulda“, die aus der Save me-Kampagne hervorging, die in Fulda seit fünf Jahren besteht. Auch hier steht der Willen im Mittelpunkt, eine gute Willkommenskultur zu schaffen und Asylbewerbern und Flüchtlingen Hilfe darzubieten. Gleichzeitig steht hier auch der politische Anspruch, das Thema „Flucht“ in der Öffentlichkeit wachzuhalten. Asylbewerber können bei der Welcome Initiative aktiv mitarbeiten.
- Das dritte Preisträger-Projekt „Sprache als Schlüssel zur Teilhabe“ kam von der Caritas in Kassel. Es ist eine Aktion, bei der Spenden gezielt zur Finanzierung von Sprachunterrichtseinheilten für Asylbewerber einzuwerben. Für zehn Euro erhält der Spender ein Schlüsselband aus Filz – Symbol für eine Stunde Deutschunterricht, die zehn Asylbewerbern zugutekommt. Mit der Aktion werden Deutschkurse für Menschen im Asylverfahren umgesetzt, die dadurch frühzeitg Sprachkenntnisse und damit ihren „Schlüssel“ zur besseren Integration erhalten.
- Das vierte prämierte Projekt kam von den Fuldaer Maltesern. Es nennt sich „Malteser Migranten Medizin“. Es bietet Menschen ohne gültigen Aufenthaltsstatus – also Illegalen – und Wohnungslosen ohne Krankenversicherung die Möglichkeit zur medizinischen Versorgung. Die ärztliche Hilfe erfolgt unter Wahrung der Anonymität. Die Zielgruppe der Hilfe ist ein wenig eine Andere, aber die Jury legte Wert darauf, dieses Projekt mit den anderen dreien für Flüchtlinge gleichzustellen, denn auch Wohnungslose und Illegale sind wie Flüchtlinge Opfer in einer globalisierten Welt, in der sich meist das Starke durchsetzt, und in der Schwache als Verlierer schnell ausgesiebt werden.
Dem Festakt vorangestellt war ein feierlicher Gottesdienst in der Fuldaer Stadtpfarrkirche, den Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke zelebrierte.
Bei der gesamten Veranstaltung sorgte der Caritas-Projektchor „65 plus“ für den musikalischen Rahmen. Den Festvortrag zum Jahreskampagnenthema der Caritas hielt Dr. Oliver Müller, Leiter von Caritas international in Freiburg, der die Jahreskampagne der Caritas ausführlich vorstellte und an Einzelfragen verdeutlichte, warum man in der globalisierten Welt den Blick ganz besonders „über den Tellerrand weiten“ muss.