Selten hat ein Gesetz in Hessen für so viel Diskussion gesorgt wie das Hessische Kinderförderungsgesetz (Hess. KiföG), vorgelegt 2013 von der damaligen schwarz-gelben Landesregierung. Aktuell befinden sich Überarbeitungsvorschläge der regierenden Fraktionen, der SPD- und der FDP-Fraktion im Anhörungsverfahren.
Die Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen zeigt sich dabei erfreut über die von der Landesregierung beschlossenen Kita-Gebührenbefreiung der Familien. Dies betonte ausdrücklich auch Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch, der als örtlicher Vertreter bei einer Informationsveranstaltung der Liga im Mütterzentrum "Mütze e. V." in Fulda zugegen war. Den Wohlfahrtsverbänden ginge es aber darüber hinaus auch darum, die Qualität der Betreuungs-, Bildungs- und Erziehungsarbeit in den Kindertagesstätten nachhaltig zu sichern und zu stärken. Deshalb habe man einige Vorschläge an die Politik, wie das im Zuge der Gesetzesnovellierung zu bewerkstelligen sei.
Einzelne Punkte unter diesem Qualitätsaspekt stellte Gabriele Jörges, Fachreferentin aus dem Referat Kindertagesstätten der Caritas vor. Im Einzelnen betrafen diese Punkte die Gruppen- und Raumgröße, die Teamgröße und Arbeitsstundenfrage, Freistellungen für Leitungsaufgaben sowie die Gleichstellung von Kindern mit und ohne Einschränkungen im Sinne der Inklusion. Gabriele Jörges moderierte zu den einzelnen Punkten auch die Diskussion mit dem Plenum, das aus Kita-Mitarbeiterinnen, Studierende der Fachschulen aus Hünfeld und Fulda sowie Eltern betroffener Kinder stand. Vorbereitete Statements als Input zu einzelnen Themen kamen u.a. von Gertrud Muth, Leiterin der Fuldaer Kindertagesstätte Maria Ward und Vorsitzende der Katholischen Erziehergemeinschaft (KEG) - Landesverband Hessen, sowie von Karola Günther, Parität Fulda.
Zu Ihrer Aktion "KiföG - so geht’s" hat die Liga Hessen eine Online-Petition gestartet. Mehr Informationen dazu unter www.liga-hessen.de.
_________________________________________________________________________________
Die Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen e. V. ist der Zusammenschluss der sechs hessischen Wohlfahrtsverbände. Sie vertritt die Interessen der hilfebedürftigen und benachteiligten Menschen gegenüber der Politik ebenso, wie die Interessen ihrer Mitgliedsverbände. Mit ca. 7.300 Einrichtungen und Diensten sind die Mitgliedsverbände ein bedeutender Faktor für die Menschen, für eine soziale Infrastruktur und für die Wirtschaft in Hessen.
Nah an den Menschen und ihren Bedürfnissen wissen die rund 113.000 beruflich Beschäftigten und rund 160.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Pflegeinrichtungen, Behinderteneinrichtungen, Werkstätten, Tagesstätten, Bildungsstätten, Beratungsstellen, in den Frühförderstellen, ambulanten Diensten und anderen Einrichtungen um die sozialen Belange und die realen Rahmenbedingungen in Hessen. Diese Kenntnisse bringt die Liga in die politischen Gespräche auf Landesebene und mit Verhandlungspartnern und Kostenträgern ein.