Fulda (cif). "Die Mobilität eines älteren Menschen", so Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch, "hat eine ganz entscheidende Bedeutung bezüglich das Ausmaßes der Abhängigkeit von personeller Hilfe. Mobilität ist dementsprechend wichtig für die Lebensqualität und für das subjektive Wohlbefinden der Senioren. Gleichzeit erhöht größere Mobilität die Möglichkeiten für gesellschaftliche Teilhabe. Denn wer im Alter mobil ist, dem fällt es leichter soziale Kontakte zu pflegen und einer möglichen sozialen Isolation vorzubeugen!"
Ziel müsse es daher sein, die Mobilität der Heimbewohner solange wie möglich aufrecht zu erhalten und zu fördern - darüber sind sich alle für die Altenhilfe der Caritas in Fulda Verantwortlichen einig. Auch der Gesetzgeber ist sich dieser Notwendigkeit bewusst und führte dementsprechend mit dem sogenannten Präventionsgesetz eine Verpflichtung der Pflegekassen dahingehend ein, dass sie durch Anbieten von Präventionsprogrammen zum Fitnesserhalt bei den Seniorinnen und Senioren in den Altenpflegeheimen beitragen. Die Programme sollen darauf hinwirken, vorhandene Gesundheitspotenziale bei den Pflegebedürftigen zu fördern und zu erhalten, so dass ihnen im höchstmöglichen Rahmen eine aktive Selbstbestimmung ermöglicht wird.
In Hessen haben sich die AOK Hessen und die Bahn BKK für ihr Präventionsprogramm u. a. die Fuldaer Caritas-Altenhilfe als Projektpartner gewählt. Seit dem Frühjahr 2018 wurde in den Caritas-Altenpflegeheimen das Pflege- und Betreuungspersonal durch die Bildungsakademie des Landessportbundes Hessen geschult, um diese zu befähigen, bei den Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern auf geeignete Weise und individuell die Mobilität anzuregen und fördern.
"Wir freuen uns, im Rahmen dieser Partnerschaft zur Gesundheitsprävention der Senioren in Einrichtungen der Caritas beizutragen", betont Caritasdirektor Juch nun zum Abschluss des Schulungsprogramms. "Unsere Pflegekräfte sind selbstverständlich im Zuge der Betreuung aller Seniorinnen und Senioren in den Caritas-Altenpflegeheimen darum bemüht, bei den jeweiligen Pflegeprozessen aktivierend einzuwirken und die Mobilität der älteren Menschen individuell zu stärken. Ein übergreifendes Programm für bestimmte Aspekte der Mobilitätserhaltung ist dabei von großem Wert".
Als Vorgabe in Bezug auf den Erhalt der Mobilität waren in dem Projekt gemeinsam mit AOK und Bahn BKK in erster Linie als Ziele genannt, dass sich die Senioren über kurze Strecken selbstständig fortbewegen und selbstständig Lageveränderungen des Körpers vornehmen können. "So gering sich diese Anforderungen anhören - für viele Senioren bedeutet das Beherrschen allein dieser Formen von Beweglichkeit schon einen wesentlichen Gewinn an Unabhängigkeit von Hilfestellungen", betont Simone Müller, Qualitätsbeauftragte bei der Caritas-Altenhilfe in Fulda, und zuständige Koordinatorin der projektbezogenen Mitarbeiter-Fortbildungen.
Neben der sogenannten Motogeragogik, die den Erhalt, den Wiedererwerb und die Weiterentwicklung der körperlichen, materialen und sozialen Kompetenzen fördert, wurde inzwischen auch das Thema "Gedächtnistraining in Bewegung" flächendeckend in allen Einrichtungen geschult.
Die Schulungen waren dabei so praxisnah, dass die Mitarbeiter voll motiviert das eine oder andere Angebot an die Senioren gleich im Anschluss in der Pflege- und Betreuungsarbeit anwenden konnten. Eine generell konzeptionelle Einbindung in das Betreuungsprogramm der Einrichtungen ist derzeit in Bearbeitung.