Hünfeld (cif). Im Hünfelder Bonifatiuskloster startete kürzlich der nunmehr siebte Kurs zur Implementierung des KTK-Gütesiegel-Bundesrahmenhandbuchs, mit Hilfe dessen katholische Kindertagesstätten ein werteorientiertes Qualitätsmanagement einführen. Zwölf katholische Kindertageseinrichtungen des Bistums Fulda waren bei der Auftaktveranstaltung mit ihren Einrichtungsleitungen, Mitarbeitern, Trägervertretern und Kuratoren vertreten.
Die KTK.-Auftaktveranstaltung in Hünfeld mit Prof. Stanke bei seiner Ansprache vor dem PlenumF. Wess/Caritas FD
Das KTK-Gütesiegel-Bundesrahmenhandbuch ist ein Instrument zur Sicherung und Weiterentwicklung der pädagogischen und strukturellen Qualität auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes und des pastoralen Auftrages in katholischen Kindertageseinrichtungen. Gemeinsam mit dem Fachreferat für Kindertageseinrichtungen des Diözesan-Caritasverbandes und dem CoLibri Management Service als Partnern arbeitet das Bistum Fulda bereits seit sechs Jahren in dieser Form zur Einführung des Qualitätsmanagements in katholischen Kindertageseinrichtungen zusammen. Inzwischen verfügen bereits 83 Prozent der katholischen Kindertagesstätten im Bistum Fulda über eine Qualitätsbeauftragte bzw. einen Qualitätsbeauftragten oder absolvieren gerade den entsprechenden Qualifizierungskurs, um die Schulungsinhalte umzusetzen und ein eigenes Qualitätshandbuch zu erarbeiten.
Bei der Einführungsveranstaltung des siebten Kurses begrüßten Domkapitular Prof. Dr. Gerhard Stanke und Franz Meyer, Caritas-Ressortleiter Soziale Dienste und Gemeindecaritas, sowie die Referatsleiterin der Fachberatung für Kindertageseinrichtungen, Elvira Diel, alle Teilnehmenden des Kurses. Einmütig betonten sie als Ziel der KTK-Gütesiegel-Implementierung die Sicherung und Weiterentwicklung der pädagogischen Qualität und des besonderen diakonischen und pastoralen Auftrages in den Kindertageseinrichtungen des Bistums Fulda.
Als Vertreter des CoLibri Management Service formulierten die Referenten Werner Flaig und Uwe Gerber, die bislang sämtliche KTK- Gütesiegel-Projekte im Bistum Fulda begleitet haben, einen ersten Erklärungsversuch, was wertorientiertes Qualitätsmanagement überhaupt bedeutet und welche konkreten Ziele damit angestrebt werden. Im Detail ausgeführt wurde dies dann in einem sehr anregenden Fachvortrag von Prof. Dr. Ralf Haderlein von der Hochschule Koblenz. An erster Stelle, so Haderlein in seinem Referat, stehe der kritische Blick auf die vorhandenen Traditionen und Gewohnheiten: Welche Dinge funktionieren gut, und welche könnten noch besser funktionieren? Die große Besonderheit katholischer Kindertageseinrichtungen sei es dabei, den gesetzlichen Auftrag mit dem kirchlichen Auftrag in Verbindung zu bringen. Daraus resultiere, dass sich über die gesetzlichen Vorgaben hinaus eine Grundhaltung in der Einrichtung entwickle, der gemäß Qualität aus einem Zusammenspiel von professionellen Methoden und der Überzeugung des Wertes eines jeden Individuums entstehen könne.
Im Anschluss an diesen ersten theoretischen Input fanden sich die Kursteilnehmerinnen und
-teilnehmer in Kleingruppen zusammen, um als erste Aufgabe ein Leitbild für ihre Einrichtungen zu formulieren. Sie legten damit bereits den Grundstein für das werteorientierte Qualitätsmanagement in ihren Kindertageseinrichtungen.