So geht Landwirtschaft... Der Neubauer ernährt damit seine zwölfköpfige Familie und kann sogar noch Produkte verkaufen.Scharf/ Caritas FD
Heute standen die Flüchtlinge aus dem Südsudan im Blickpunkt. Dazu checkte die Dialogreisegruppe in Gulu aus und reiste Richtung Südsudan nach Norden.
Ca. 30 Kilometer von der Grenze entfernt liegt Adjumani. Uganda bietet erwachsenen Flüchtlingen die Möglichkeit, sich auf einem 30 x 30 Meter großen Stück Land in Form einer Art Gratispacht niederzulassen und eine landwirtschaftliche Ausbildung zu absolvieren, um die eigene Familie zu ernähren und Geld zu verdienen.
Die Caritas bietet die nötigen Schulungen an und begleitet die angehenden Farmer. Jungen Leuten bietet die Caritas eine halbjährige handwerkliche Grundausbildung in einem Internat. Kurse gibt es z. B. im Friseurberuf, in Motortechnik, im Nähen, für den Maurer- oder Tischlerberuf sowie in Tourismus und Catering.
Die Idee ist es, dass die Jugendlichen anschließend in dem Beruf selbstständig werden und sich dafür an geeigneten Orten niederlassen. In beiden Fällen zielt die Caritas darauf ab, Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten. In einem Gespräch mit dem für den Adjumani-Distrikt zuständigen Refugee Desk Officer wurde deutlich, dass der Staat diese Caritas-Arbeit sehr wertschätzt. Noch hält das Land dabei an seiner Linie der offenen Grenzen und der Freizügigkeit für die Flüchtlinge fest, doch die Flüchtlingssiedlungen füllen sich, und das Verhältnis Gastgeber-Gemeinde und Flüchtlinge ist teilweise schon bei Eins zu Eins angekommen. Was hat Deutschland nur für ein Luxusproblem mit seinen Flüchtlingsquoten...!?!
Die jungen Leute zeigen, was sie gelernt haben. Hier präsentieren die Näherinnen...Scharf/ Caritas FD
Ein Besuch in einer Technikschule, wo Jugendliche aus dem Südsudan und Einheimische ihre berufliche Grundausbildung erhalten (denn 30 Prozent der Leistungen in der Flüchtlingshilfe müssen der gastgebenden Bevölkerung zugute kommen!) , sowie in der Flüchtlingssiedlung Mungala I, wo Flüchtlinge bereitwillig sowohl die Ergebnisse ihrer beruflichen Ausbildung als auch ihre Tätigkeiten und Erfolge in der Landwirtschaft vorstellen, zeigt, dass die Hilfe zur Selbsthilfe weitgehend greift.
Eine junge Frau schildert die Lebenssituation ihrer Familie in der Flüchtlingssiedlung: Man fühlt sich sicher und nimmt gerne alle Möglichkeiten wahr, neues Wissen und Bildung aufzunehmen. Eine Rückkehr in den Südsudan scheint der Frau momentan nicht machbar - Uganda ist zur neuen Heimat geworden - auch dank der Begleitung durch die Caritas Gulu...
Eine südsudanische Sippe berichtet über ihre Lebenssituation.Scharf/ Caritas FD