Fulda (cif). Drei Vertreterinnen und Vertreter der Caritas im Bistum Fulda, zwei Mütter von Menschen mit Behinderung und eine ehemalige weltwärts-Freiwillige treten in wenigen Tagen die diesjährige Besuchsfahrt in das rund 1.500 Kilometer weiter östlich gelegene Iwano-Frankiwsk in der Westukraine zum dortigen Caritas-Schwesterverband an. Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch wünschte der Caritas-Delegation anlässlich einer letzten Besprechung vor der Abfahrt eine gute Reise und für das vollgepackte Besuchsprogramm gutes Gelingen.
Ein kleines Jubiläum markiert den diesjährigen Besuch: Seit nunmehr runden zehn Jahren besteht die Verbindung zwischen den beiden Caritas-Schwesterverbänden, die vor allem in der Behindertenhilfe kooperieren. Anfangs ging es darum, bei der Caritas Iwano-Frankiwsk Betreuungsangebote und Arbeitsmöglichkeiten für junge erwachsene Menschen mit Behinderung zu organisieren, die nach Ende der Schulpflicht ohne jede Unterstützung in ihren Familien lebten. Später verschob sich die Projektarbeit etwas: Kernstück der Zusammenarbeit in den vergangenen fünf Jahren war die Entwicklung von Selbsthilfestrukturen in den Städten und Dörfern rund um die Großstadt Iwano-Frankiwsk, damit auch Betroffene und ihre Familien in der weitgehend ländlich geprägten Region von solchen Strukturen zur Hilfe und Selbsthilfe profitieren können.
Als wie wichtig daher ein solches Befähigungs- und Inklusionsprojekt in der Westukraine erachtet wird, zeigt sich auch daran, dass die Caritas Fulda von der Aktion Mensch finanzielle Mittel zur Realisierung dieser binationalen Zusammenarbeit erhielt. Und die Aktion Mensch unterstützt nun auch das aktuelle Projekt der Caritas Fulda und Iwano-Frankiwsk, mit der das Angehörigen-Selbsthilfemodell auf die beiden Bistümer Kolomyja und Czernowitz übertragen und dort ebenfalls Selbsthilfegruppen aufgebaut werden.
Während des Aufenthalts in der Region Iwano-Frankiwsk wird die Delegation aus Fulda wieder einige der Angehörigen-Initiativgruppen besuchen. In Gesprächen mit den ukrainischen Caritas-Mitarbeitern geht es dann auch um die Vorgehensweise, weitere Gestaltung der Zusammenarbeit und die Entwicklung neuer Projekte. "Die Partnerschaft mit der Caritas Iwano-Frankiwsk ist für beide Seiten sehr wichtig und wertvoll", betont Caritasdirektor Juch. "Wir lernen viel voneinander und setzen - vielleicht mehr denn je in diesen bewegten Zeiten - auch ein sichtbares Zeichen von Caritas-Solidarität und Menschlichkeit über die bestehenden Landesgrenzen hinweg. Ich freue mich sehr, dass diese Partnerschaft nun schon ein Jahrzehnt hält und dabei auch die Kriegsereignisse in der Ukraine überdauert hat!"
Unser Foto entstand vor dem Caritas-Haus am Dom und zeigt die Fuldaer Ukraine-Delegation mit dem Caritasdirektor fast vollständig: v. li. Gisela Albersmeyer, Monika Brandt - beide Mütter von Werkstattmitarbeitenden mit Behinderung, Caritasdirektor Juch, Gesamtleiter Berufswege Bernd Wystrach von der Behindertenhilfe, Pressereferent Dr. Christian Scharf sowie die Ressortleiterin Altenhilfe, Kristin Klinzing. Es fehlt auf dem Foto Sophie Lotz, die bereits einmal als weltwärts-Freiwillige in der Ukraine tätig war und somit die Caritas-Projekte in der Westukraine gut kennt.